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Attac Palaver im November 2010: Water Makes Money

Der Film "Water Makes Money"

Ganz im Zeichen der Wasserprivatisierung stand das monatliche Attac-Palaver im November. Vor rund 40 Attac-Mitgliedern und Interessierten führte der Arbeitskreis Wasser und Privatisierung die Dokumentation "Water Makes Money" von Leslie Franke und Herdolor Lorenz vor.

Die Privatisierung der Wasserversorgung greift weltweit um sich und genießt in Frankreich bereits eine langjährige Tradition. Dies nimmt der 90minütige Dokumentarfilm "Water Makes Money" zum Anlass und beleuchtet das Thema anhand der französischen Versorger "Veolia" und "Suez". Die Teilnehmer des Attac-Palavers erfuhren dadurch, was eine privatisierte Wasserversorgung durch die beiden Konzerne bedeutet: stark ansteigende Preise bei einer Verschlechterung der Infrastruktur und Wasserqualität, da notwendige Erneuerungen im Wassernetz unterbleiben. Politiker verstehen die Dramatik nicht oder schauen angesichts großzügiger Geschenke und der Aussicht auf hochdotierte Posten in einem der Konzerne weg.

 

Doch zahlreiche BürgerInnen und Kommunen wollen derartige "Public-Private-Partnerships" mit ihren geheimen und hochkomplexen Verträgen nicht länger hinnehmen. Sie setzen weltweit Gegenbewegungen zur Wasserprivatisierung in Gang. Auch die französische Hauptstadt Paris hat sich zwischenzeitlich dazu entschieden, ihre Wasserversorgung wieder zu kommunalisieren – trotz heftiger Gegenwehr seitens Veolia und Suez. Andere Städte behalten das Wasser von vornherein in ihrer Hand, wie etwa München. Diese und zahlreiche weitere Positivbeispiele für die erfolgreiche oder geplante Rückführung der Wasserversorgung in die kommunale Hand stimmen zum Abschluss der Dokumentation positiv.

 

In der anschließenden Diskussionsrunde bestätigte Christiane Hansen aus dem AK Wasser und Privatisierung, dass die Welle der Kommunalisierung tatsächlich rollt – wenn dies auch im Film ihrer Meinung nach etwas zu positiv dargestellt wird. Gleichzeitig warnte der AK vor der aktuellen Entwicklung auf EU-Ebene: Die EU-Kommission plant, die Privatisierung in der Wasserversorgung auf europäischer Ebene durchzusetzen, wodurch diese künftig europaweit auszuschreiben wäre. Auch die zunehmende Beeinflussung der Wissenschaft durch Privatunternehmen etwa über das Sponsoring von Lehrstühlen ist nicht nur in diesem Umfeld bedenklich. Alles in allem lautet die positive Botschaft des Films aus Sicht des Arbeitskreises dennoch: Widerstand lohnt sich! (Daniel, AK Presse)