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Programm "Eine Wirtschaft für den Menschen ist möglich! Krisen-Analysen und Lösungswege"

 

 

Samstag, 30.1.2010

10:00 bis 11:00

Ankommen und Vorstellung der ReferentInnen

11:00 bis 13:00 

Von Rettern, Räubern und Renditen - was die Finanz- und Wirtschaftskrise uns lehrt (Podium mit Werner Rügemer und Gerd Zeitler, Moderation: Renate Börger)

13:00 bis 14:30

Mittagessen (um Anmeldung wird dringend gebeten)

14:30 bis 16:30

ArbeitsUnrecht (Workshop mit Werner Rügemer)

Verdachts- und Bagatellkündigungen, unbezahlte Mehrarbeit, unbefristete Leiharbeit, unbezahlte Dauerpraktika, Niedriglöhnerei, Ausspähung um Betrieb, Betriebsratsverhinderung, "gelbe" Gewerkschaften, Zwangsarbeit für Arbeitslose (workfare)... das Spektrum des Arbeits-Unrechts ist in der neoliberalen Wirtschaft immer weiter ausgedehnt worden. Wie sehen die bisherigen Formen des Widerstands aus? Wie können die Betroffenen eine öffentliche Stimme finden? Wie kommen wir zum politischen und Generalstreik?

Hilfen - um über Geld zu Denken (Workshop mit Raúl Claro)

Obwohl sehr viel von unseren Gedanken, und auch Taten, im Alltag mit Geld zu tun haben, gibt es zu dem, was Geld wirklich ist, nur vage Gedanken, und auch direkt falsche Vorstellungen (z. B., Geld sei ein Ding, das DA ist, uns dass jede Ware auf dem Markt ihr entsprechendes Geldaequivalent hat). Manche dieser Gedanken kommen auch aus überkommenen Situationen (wie der Golddeckung, die bis in die 70er Jahre gedauert hat). So beachten wir alle die Besonderheiten des modernen Geldes - Papiergeld bzw. Giralgeld - unvollkommen und neigen möglicherweise zu falschen Schlüssen. Bei dieser Werkstatt geht es darum, einige wesentliche Punkte dessen anschaulich nachzuvollziehen, was Geld heute ist; also sich einige Hauptbegriffe einzuverleiben, die nützlich sind, wenn man über Geld nachsinnt oder spricht. Ich beziehe mich auf Bücher von Herman Daly, Irving Fischer und Frederick Soddy.

17:00 bis 19:00

Marxismus meets Gemeinwohlökonomie (Plenum mit Conrad Schuhler und Christian Felber, Moderation: Renate Börger)

Christian Felber zeigt in Thesen wie die Profitorientierung überwunden und eine Transformation zu einer Gemeinwohlökonomie „jenseits von Kapitalismus und Kommunismus“ gelingen kann. Conrad Schuhler (ISW) hat dazu kritische Fragen. Nach einem Zwiegespräch der beiden, Öffnung zur Debatte

19:00 bis 20:00

Abendbrot

20:00 bis 23:00 

Abendprogramm Musik und Kabarett mit Boris Ruge.

Sonntag, 31. Januar 2010

11:00 bis 13:00

Die Demokratische Bank (Vortrag und Diskussion mit Christian Felber)

Die Demokratische Bank lernt aus den Fehlern von Liberalisierung, Privatisierung, Globalisierung. Sie übernimmt die „guten Praktiken“ gemeinwohlorientierter Banken wie Genossenschaften und Sparkassen. Ihre Kernaufgaben sind: günstige Kredite, garantierte Sparguthaben, kostenloser Service. Sie wird von den BürgerInnen kontrolliert, die Regierung hat keinen Zugriff. Sie ist Teil des Demokratischen Bankensystems und führt uns in eine zinsfreie Gesellschaft.

Wachstum, Stagnation, Krise, Absturz? Die Langfristperspektive aus der Sicht von Keynes(Workshop mit Bernhard Thomas)

Fahren wir wirtschaftlich gegen die Wand? Gibt es einen Ausweg aus dem Teufelskreis des Wachstums und der Beschleunigung? John Maynard Keynes vermutete schon in den 1930er Jahren, dass es einmal wirtschaftlich so weit kommt und hat dazu Gedanken formuliert. Sie zeigen einen möglichen Weg in eine langfristig funktionierende Wirtschaft auf und vor allem kann er aufzeigen, warum ein „Weiter so“ heute nicht mehr sinnvoll ist.

Über die Möglichkeit der Utopie (Workshop mit Young-Jin Choi)

Warum glauben manche Menschen an die Möglichkeit einer Utopie, die für andere nicht einmal in Frage kommt? Möglicherweise liegt dies an gegensätzlichen Intuitionen hinsichtlich der Bedeutung zentraler, unscharfer Begriffe der politischen Ethik wie „Freiheit", "Gleichheit" und "Solidarität". Im Rahmen des Workshops möchte ich erkunden, inwiefern alltagswissenschaftlich begründete Menschen- und Weltbilder den unterschiedlichen Deutungen dieser Begriffe zugrunde liegen. Ich möchte zeigen, dass der Glaube an die Möglichkeit einer Utopie intuitive Antworten auf anthropologische Grundfragen voraussetzt. Solange diese Intuitionen nicht selbst zum Gegenstand des Diskurses um alternative Wirtschaftssysteme werden, stoßen um Rationalität bemühte Diskurse an ihre Grenzen.

13:00 bis 14:30

Mittagessen (um Anmeldung wird dringend gebeten)

14:30 bis 16:30

Gemeingüterbewegung und Zukunftsfähigkeitkeit(Workshop mit Angelika Heimerl und Renate Börger)

Die Studie  Zukunfsfähiges Deutschland  vom Wuppertal-Institut und die neue Gemeingüterbewegung zeigen in die richtige Richtung: Verpflichtung des Wirtschaftens gegenüber den Weltgemeingütern Klima, Kultur und Menschenrechten!

Vorgestellt werden Wege, wie es angesichts viel zu hoher Umweltbelastung und Ressourcenverbrauch in Deutschland gelingen kann, ein neues Wohlstandsmodell zu entwickeln, das das Prinzip "anders - besser - weniger"  verfolgt und weltweit tragbar und übertragbar ist. Die Gemeingüterbewegung könnte die neue  Erzählung  des 21. Jahrhunderts sein, die verschiedenste Strömungen vereint.

 

Regionalisierung als Grundlage zukunftsfähiger Globalisierung(Workshop mit Gerd Zeitler)

Wir dürfen die wirtschaftliche Dauerkrise hinter der gegenwärtigen Finanzmarktkrise nicht aus den Augen verlieren. Den Flickschustern der Finanzmarktkrise wird es bei größtem Optimismus vielleicht gelingen, die Krise mit Steuergeldern und halbherziger Regulierung der Finanzmärkte vorübergehend abzumildern. Aber die politische Halbherzigkeit ist der Nährboden für die nächste Finanzmarktkrise. Um unsere Zukunft zu sichern, müssen wir die Ursache der seit den neunziger Jahren eskalierenden Dauerkrise bekämpfen: nämlich die alle Märkte umfassende neoliberale Freihandelsdoktrin. Die Ursache führt uns unmittelbar zu den notwendigen Gegenmaßnahmen, die sich in dem Schlagwort "Regionalisierung als Grundlage zukunftsfähiger Globalisierung" zusammenfassen lassen!

Betriebe in Belegschaftshand! (Workshop mit Giuliana Giorgi)

Auf der Suche nach maximaler Rendite rauscht das Kapital an der realen Wirtschaft vorbei, tummelt sich in Spekulationsblasen. Zurück bleiben insolvente Betriebe und qualifizierte ArbeitnehmerInnen, die in die Perspektivlosigkeit entlassen werden. Es gibt eine Alternative: die Überführung in Selbstverwaltung durch die Belegschaft. Anhand des Beispiels „Marcora Gesetz“ wollen wir Wege aufzeigen, wie Betriebsübernahmen auch in Deutschland gelingen können.